Politische Bildung & Demokratie-Lernen
Herausforderungen der Gegenwart verstehen und Gesellschaft mitgestalten
Konzepte des diversitysensiblen Demokratie-Lernens erheben den Anspruch, machtkritisch und diskriminierungssensibel vorzugehen und in der Auseinandersetzung die Frage nach dem gesellschaftlichen Standort der Sprechenden mitzureflektieren.
Was aber, wenn der Standort der Teilnehmenden sich in Bezug auf die bildungssoziale Schicht gar nicht unterscheidet? Wenn die politische Bildung, die in der Bundesrepublik Deutschland auch einmal als Arbeiterbildung angetreten ist, einen Beitrag zur Emanzipation der Arbeiter*innen zu leisten, mit o.g. Konzepten und ihrer Sprache Nicht-Akademiker*innen gar nicht mehr erreicht ?
Und was, wenn die unterschiedliche soziale Herkunft unsichtbar bleibt ? Was richtet die Rede von „bildungsfernen
Schichten“ und „Haushalten ohne Bücher“ mit den „Davongekommenen“* unter uns Dozent*innen und Teilnehmenden an? *1)
Und wie sieht es auf der inhaltlichen Ebene aus: Liegt der Fokus unserer Arbeit stärker auf Rassismus und Sexismus als auf Klassismus ? Und wenn dem tatsächlich so ist, was sind die Gründe?
Der neu aufgekommenen Klassismus-Debatte widerum wird vorgeworfen, sie behandele „Klassismus ohne Klassen“, fordere lediglich, dass Betroffene „netter behandelt werden“,*2) indem sie auf Diskriminierung und damit auf Moral fokussiere , vermindere sie die Chancen, den tatsächlichen Klassencharakter der Menschen zu verstehen.*3)
Diese Veranstaltung lädt Akteur*innen politischer Bildung zur (selbst-)kritischen Auseinandersetzung mit diesen und ähnlichen Fragen ein. Das Programm bietet fachlichen Input durch Expert*innen und gibt Gelegenheit zur Transferdiskussion in Bezug auf die Arbeit mit „Betzavta“, „EWdV“ u.a. Programmen der politischen Bildung.
1*Marina Barankow, Christian Baron: "Klasse und Kampf", Classen Verlage, 2021
2* Brigitte Theißl, Hrsg.“Klassenreise. Wie die soziale Herkunft unser
Leben prägt“
3*Jeja Klein „Ein Mal Klassismus bitte, aber ohne Klasse“, Kommentar
in Die Woche,28.11.2020
Politikwissenschaftlerin, München.
Leiterin der Akademie Führung & Kompetenz am CAP München, langjährige Tätigkeit im Projekt „Erziehung zu Demokratie und Toleranz“, Schwerpunkte: Konflikt- und Diversitymanagement, Demokratie- und Toleranzerziehung, Entwicklung und Adaption neuer Konzepte für die politische Bildung, Trainer/innen-Ausbildung, Evaluation und Qualitätssicherung
Diplom-Sozialwirtin, Bad Bevensen.
Langjährig in der (internationalen) politischen Bildung tätig. Schwerpunkte: Trainings und Qualifizierungen für Multiplikator*innen zur Erweiterung transkultureller Kompetenzen, Konfliktbearbeitung und Demokratie-Lernen. Zertifizierte Ausbilderin für das Demokratie-Programm „Betzavta-Miteinander“.
Beitrag: | Zimmer | Kosten *) |
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Beitrag | DZ/VP | 225 € |
Beitrag ermäßigt (für Studierende und Erwerbslose) | DZ/VP | 180 € |
*) Alle Preisangaben inkl. MwSt.
Alle Beiträge beziehen sich auf Programm, Vollverpflegung – natürlich auch vegetarisch – und Unterbringung pro Person in der angegebenen Zimmerart mit Dusche/WC. Ausdrücklich angegebene Beiträge mit Unterbringung im Einzelzimmer (EZ/VP) enthalten bereits den jeweils gültigen Einzelzimmerzuschlag. Teilnehmende aus der Region, die nicht im Hause übernachten: Bitte Reduktion erfragen.
Alle Informationen zum Seminar auf einem Blick.
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Interkulturelle- & Demokratie-Kompetenzen
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